am 09. und 10. August 2025
Am 09. und 10. August fand für die Feuerwehrjugend der Feuerwehren Kaindorf an der Sulm und Seggauberg eine 24 Stunden Übung statt. Am Samstag um 09:00 Uhr trafen sich die Jugendlichen im Feuerwehrhaus Kaindorf an der Sulm und brachten ihre Schlafutensilien in den Aufenthaltsraum und fassten die benötigte Schutzbekleidung aus. Pünktlich um 10:00 Uhr begann die „24 Stunden-Schicht“ für die Jugendlichen. Zu Beginn wurden die Jugendlichen und Erwachsene den Fahrzeugen zugewiesen und auf 2 Züge aufgeteilt. Der 1. Zug bestand aus 3 Fahrzeugen, der 2. Zug aus 2 Fahrzeugen. Mit einer Erste-Hilfe Auffrischung und Funkausbildung startete die Ausbildung aller Teilnehmer. Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann zügig mit der nächsten Ausbildung weiter. Hierbei lernten die Jugendlichen die richtige Absicherung einer Unfallstelle und den richtigen Umgang mit den pneumatischen Hebekissen.
Kurz vor dem Einrücken in das Feuerwehrhaus erfolgte für den 1. Zug die erste Alarmierung: 1 Person unter einem Traktor eingeklemmt. Rasch wurden die letzten Geräte im Fahrzeug versorgt, die Alarmabfrage über Funk durchgeführt und danach zügig zum Unfallort gefahren. An der Einsatzstelle musste die Person mit den Hebekissen befreit und medizinisch versorgt werden. Der Notrufer, welcher den Unfall sah und meldete, wollte dem Fahrer zu Hilfe eilen und stürzte leider im steilen Gelände. Somit musste auch diese Person medizinisch versorgt und aus dem steilen Gelände gerettet werden.
Kurz darauf bekam der 2. Zug eine weitere Alarmierung: Eine Person bei Holzarbeiten im Wald unter einem Baumstamm eingeklemmt. Rasch wurden die Fahrzeuge besetzt und zum Unfallort verlegt. Dort eingetroffen musste die Person mit den Hebekissen befreit, medizinisch versorgt und mit der Korbtrage zur Straße abtransportiert werden.
Nachdem beide Einsätze professionell abgearbeitet wurden, traten beide Züge die Heimfahrt an. Im Feuerwehrhaus wurde prompt mit der Ausbildung weitergemacht, nun standen die Normangriffe bei einem Löscheinsatz am Programm.
Der nächste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Während der Ausbildung wurde der 2. Zug zu einem Verkehrsunfall in Seggauberg alarmiert. Da es sich zuerst nur um einen Unfall mit 2 PKW handelte, wurde nur der 2. Zug alarmiert. Nach weiteren Notrufen stellte sich heraus, dass es sich um einen größeren Unfall mit verletzten Personen handelte, worauf der 1. Zug zur Unterstützung nachalarmiert wurde. Auch dieser Einsatz wurde gemeinsam abgearbeitet und alle Verletzten „fiktiv“ der Rettung übergeben. Bei der Rückfahrt zum Feuerwehrhaus folgten mehrere kleine Einsatzmeldungen. Ein Brandstifter zündete mehrere Mistkübel in der Paul-Anton-Keller Straße an, ging dann beim Bahnhof auf die andere Gleisseite und wütete im Pratterweg und Schmiedeweg weiter. Dort konnte ihn die Polizei festnehmen, dass er keine weiteren Mistkübel mehr in Brand stecken konnte. Auch diese Mistkübel wurden schnell lokalisiert und abgelöscht, dass es keine größeren Schäden gab.
Leicht abgekämpft von den Temperaturen konnte danach gemeinsam und ohne Unterbrechung das Abendessen eingenommen werden. Danach wurde unser Aufenthaltsraum zum Schlafquartier umgebaut und die Betten für die Nacht vorbereitet.
Kurz vor der Nachtruhe erfolgte zeitgleich für beide Züge eine Alarmierung: Wirtschaftsgebäudebrand am Grottenhof. Nun hieß es für die Kids schnell anziehen, die Fahrzeuge besetzen und ab zur Einsatzstelle. Vor Ort wurde ein Gebäude bereits in Vollbrand vorgefunden. Zuerst wurde die Umgebung geschützt und eine Wasserversorgung von der Lassnitz mit 2 Tragkraftspritzen sichergestellt. Somit konnte auch hier schlimmeres verhindert werden.
Nach diesem kräftezehrenden Einsatz gingen die Kids recht zügig wieder in die Betten. Die Ruhe sollte jedoch nicht lange anhalten.
Kurz nach Mitternacht erfolgte die Alarmierung des 2. Zuges: 1 Person im Wald abgängig, Polizei vor Ort. Nach einem weiteren Notruf handelte es sich jedoch bereits um 2 Personen, woraufhin der 1. Zug als Unterstützung nachalarmiert wurde. An der Einsatzstelle unterstützte uns auch die Rettungshundestaffel Leibnitz mit 4 Hunden. Erfolgreich wurden beide Personen aufgefunden, medizinisch versorgt und der Rettung übergeben.
Fix und fertig ging es zurück ins Bett. Um 07:00 Uhr sollte der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück starten, wozu es jedoch nicht kam. Um 06:45 Uhr bekam der 1. Zug folgende Alarmierung: Tierrettung im Stadl beim Naturparkzentrum Grottenhof, Katze in misslicher Lage. Nach einer kurzen Nacht hieß es wieder rasch anziehen, Fahrzeuge besetzen und ab zur Einsatzstelle.
Für den 2. Zug ging es kurz nach 7 Uhr zum Hotel Hasenwirt, hier wurde die Brandmeldeanlage ausgelöst. Nach einer Kontrolle des betroffenen Bereiches konnte jedoch Entwarnung gegeben werden.
Nachdem beide Einsätze abgearbeitet wurden, trafen sich alle beim Hasenwirt und konnten in Ruhe gemeinsam dort frühstücken. Ein großer Dank ergeht hier an unseren Bürgermeister Daniel Kos, der die Kosten des Frühstücks für alle Teilnehmer übernahm.
Um 08:00 Uhr ging es pünktlich wieder mit der Ausbildung weiter, hierbei standen die Themen „Arbeiten mit dem hydraulischen Rettungsgerät“ und „Auffangen von austretenden Flüssigkeiten“ am Programm.
Gegen 09:45 Uhr wurde das Abschlussszenario gestartet, wozu alle Eltern und die Zivilbevölkerung eingeladen wurden. Trotz leichter Müdigkeit sammelten die Kids die letzten Energiereserven zusammen und präsentierten sich beim Einsatz von der besten Seite. Alle anwesenden Personen applaudierten zum Abschluss über die großartig gezeigte Leistung der Jugendlichen.
Gemeinsam mit allen Zusehern und Eltern ging es dann retour ins Feuerwehrhaus. Nun wurden die Fahrzeuge noch gereinigt und für den Einsatz wieder bestückt.
Als Abschluss der 24 Stunden Übung wurden die erlangten Leistungsabzeichen, welche im Juli absolviert wurden, übergeben. Für diesen Programmpunkt ließ es sich der Bürgermeister nicht nehmen, diese Abzeichen höchstpersönlich zu überreichen. Eine große Freude war es uns auch zahlreiche Ehrengäste der Politik, bestehend aus Stadträten und Gemeinderäten, begrüßen zu können. Sichtbar abgekämpft, müde aber doch sichtlich stolz übernahmen die Jugendlichen ihre Abzeichen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den Ehrengästen und den Eltern konnte eine anstrengende, aber actionreiche 24-Stunden Übung beendet werden.
Ein großer Dank ergeht an die Organisatoren. Hier war federführend BM Daniel Skrinjer mit den beiden Jugendbeauftragten LM d.F. Julia Kresnik und LM d.F. Sebastian Pummer für die Ausarbeitung und Durchführung zuständig. Ebenfalls ergeht ein großer Dank allen Mitgliedern die bei der Übung entweder in der Küche, bei den Vorbereitungen der Szenarien oder als Übungsdarsteller tätig waren. Ohne diesen Personen „im Hintergrund“ wäre so eine Aktion niemals möglich gewesen.
Somit nochmals ein großes DANKE an alle Helfer, ob von unseren beiden Feuerwehren, der Hundestaffel Leibnitz oder Privatpersonen, die uns entweder ein Gelände für die Übung zur Verfügung stellten oder sogar als „Opfer“ zur Verfügung standen.
Bericht: HBI HAPPER Jürgen
Fotos: Presseteam FF Kaindorf/Sulm und FF Seggauberg